Vorbild für andere

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Martin Bei-Baier Editorial Hintergrundbild Kraus

Editorial von Chefredakteur Martin Bek-Baier über die Landessynode

Das Editorial zum Hören:

 

Und zum Nachlesen:

Nur drei von 47 Kirchenoberhäuptern in Deutschland sind laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) nicht klimaschädlich unterwegs. Mit dieser – wie sich zeigte überholten – Meldung erzeugte der Verein vor ein paar Tagen den Eindruck den Kirchen sei es in Sachen Klimaschutz nicht ernst. Das Gegenteil ist der Fall.

Zumindest für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB): Bei der Herbsttagung der Landessynode berichtete Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm von der Priorität von Klimaschutz in der Kirche und vom begonnenen Umbau des Fuhrparks der Landeskirche hin zur Elektromobilität. 

In seinem achten „Dienstwagen-Check“, den der Verein DUH unter den Leitenden Geistlichen von evangelischer und katholischer Kirche erhoben hatte, bekamen Bischöfe eine „rote Karte“, die nach Ansicht des Vereins einen um-weltschädlichen Wagen führen. Darunter Landesbischof, Bedford- Strohm. Der fuhr bisher einen so genannten Plug-In-Hybrid. Übrigens ein Drittel der Befragten fahre ein solches Auto.

In seinem Bericht zu Beginn der Synode ging Bedford-Strohm ausführlich auf das für die Kirche wichtige Thema Umweltschutz ein. Beim Klimathema gehe es nicht um Politik. Es gehe um Haltungen gegenüber Mitmenschen und Natur. Und es gehe auch um wesentliche Grundorientierungen der Bibel: Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung. 

Bedford-Strohm erläuterte auch den Grund für die „rote Karte“: Die für den Dienstwagen des Bischofs bisher gewählte Hybrid-Technologie galt zunächst mit niedrigem C02-Ausstoß als umweltfreundlich. Daher habe er sich auf Rat von den Umweltexperten der Kirche für ein solches Modell entschieden. Dann stellte sich heraus, dass die Herstellerangaben sehr umstritten waren. Man habe daher 2020 das Projekt „Mobilität neu denken“ begonnen, das den Umbau zur Elektromobilität im Landeskirchenamt unterstütze.

Der Landesbischof schloss mit einer guten Nachricht: „Wären die Lieferfristen für Elektroautos wegen Corona und Suezkanal-Sperrung nicht noch länger ausgefallen als ohnehin schon, wäre beim Dienstwagencheck der DUH längst der neue Dienstwagen gelistet gewesen“, so der Bischof. Es habe ihn nun ein neues vollelektrisches Auto gut und ohne Pause nach Geiselwind gebracht, berichtete er mit sichtlicher Freude.