Geduldige Hilfe

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Prälat Martin Dutzmann, die bisherige GAW-Präsidentin Gabriele Wulz, und der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm bei der Podiumsdiskussion zu „Diaspora und Sendung“. Foto: Pauska (GAW)
Prälat Martin Dutzmann, die bisherige GAW-Präsidentin Gabriele Wulz, und der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm bei der Podiumsdiskussion zu „Diaspora und Sendung“. Foto: Pauska (GAW)

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm eröffnete GAW-Tagung

Rothenburg o.d.T. Unter dem Titel „Diaspora und Sendung“ diskutierten Bayerns Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sowie der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Prälat Martin Dutzmann bei einem Podiumsgespräch in Rothenburg o.d.T. Das Gespräch fand zur Eröffnung der Vertreterversammlung des Gustav-Adolf-Werks Diasporawerk der EKD (GAW) statt, die vom 19. bis 21. September in Rothenburg o.d.T. im Tagungszentrum Wildbad stattfand. Schwerpunkte der Versammlung waren Diaspora als Normalfall der Kirche, weltweite Verantwortung und Diakonie.

Heinrich Bedford-Strohm, der auch EKD-Ratsvorsitzender ist, hatte im Eröffnungsgottesdienst gepredigt. Er warnte die Menschen davor, nur noch darauf zu achten, was vor ihrer Haustür passiert. „Wir sind dazu berufen, den Blick offenzuhalten für das, was unseren Geschwistern in anderen Teilen der Welt geschieht“, so Bedford-Strohm, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Auch wenn es bei der Größe des Leids oder der Ratlosigkeit im Angesicht vieler Katastrophen, etwa beim Frieden in Syrien, den Menschenrechten in Afghanistan oder der Rettung unseres Planeten, schwer falle, dürften die Menschen nicht aufhören, mit Geduld und langem Atem mutig und zuversichtlich zu sein.

„Aus der Wirklichkeit lässt sich diese Zuversicht oft nicht ableiten“, sagte Bedford-Strohm. Das GAW sei ein gutes Beispiel dafür, wie Menschen sich dennoch nicht von großer Not und hohen Hürden abhalten lassen, zu helfen. Sei es Jugendarbeit in der Evangelischen Gemeinde in Hassakeh in Syrien, oder das Engagement in griechischen Flüchtlingslagern – weltweit Gemeinden helfen sei das Motto des Diasporawerks seit 1832. „Überall hin auf die Brenn- und Sorgenpunkte unseres Planeten wird geschaut.“  So könne Hoffnung entstehen, „dass Hilfe ankommt, dass sich Dinge bessern“ – auch wenn es Geduld und viele kleine Schritte brauche.

Die 51 Delegierten aus den GAW-Regionalgruppen aus allen Landeskirchen der EKD beschlossen den Projektkatalog mit Hilfsprojekten für das Jahr 2022 mit rund zwei Millionen Euro. Als Antwort auf die Hochwasserkatastrophe im Sommer soll ein Hilfsfonds geschaffen werden, aus dem betroffene Kirchengemeinden Hilfen beantragen können.

Neu zur Wahl stand auch der Vorstand des GAW. Als Kandidat für das Präsidentenamt ist Prälat Martin Dutzmann vorgeschlagen. Die bisherige GAW-Präsidentin Gabriele Wulz, die das Amt seit 2015 innehatte, kandidiert nicht mehr. Die Wahl fand erst nach Redaktionsschluss statt – ebenso wie die Einführung des Vorstands.

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