Engel trösten uns. Auch heute!

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Andacht im Evangelischen Sonntagsblatt aus Bayern

Andacht im Evangelischen Sonntagsblatt aus Bayern zum 4. Advent von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm

Die Andacht zum Hören:

 

Und zum Nachlesen:

Und der Engel kam zu Maria hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir! Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das? Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben.

aus Lukas 1, 26–38

Mitten im Alltag treten Engel in unser Leben, nehmen uns die Furcht und verkünden uns die frohe Botschaft der Nähe Gottes. Die junge Frau Maria aus Nazareth erlebt vor rund 2000 Jahren genau das. Ein Engel verkündet ihr, dass sie auserwählt sei, den Sohn Gottes in die Welt zu bringen. Maria vertraut dem Engel. Und alles geschieht so, wie er es gesagt hat.

Engel spielen in der Weihnachtsgeschichte eine tragende Rolle. Ohne sie wäre Josef, der Verlobte Marias, vermutlich nicht so geduldig gewesen. Ohne Engel hätten die Hirten auf dem Feld nicht davon erfahren, dass ganz in der Nähe Jesus geboren war. Und Maria hätte nicht mit so viel Gottvertrauen in die Zukunft geblickt. Zwei Aspekte der Geschichte der „Ankündigung der Geburt Jesu“ sind mir wichtig – auch weil sie tröstliche Botschaften für uns heute enthalten.

Engel begegnen uns im Alltag. Der Engel Gabriel sucht Maria zuhause auf. Engel haben in der Welt der Bibel immer mit dem täglichen Leben der Menschen zu tun. Genauso ist es mit der göttlichen Botschaft, die sie überbringen: Sie spricht mitten ins Leben und verändert es.

Engel verkünden uns Gottes Stimme. Zunächst kann Maria gar nicht glauben, wer da mit ihr spricht. Bis der Engel ihr sagt: „Fürchte dich nicht!“ Da dämmert ihr, was gerade geschieht. „Bei Gott ist kein Ding unmöglich!“ Mit diesen Worten vertreibt der Engel Marias Zweifel. Wer die Stimme Gottes durch einen Engel vernimmt, spürt gleichzeitig eine große Kraft für all das, was verheißen ist.

Engel trösten uns auch heute, in unserer Belastung durch die Folgen der Pandemie. Vielleicht geht uns die Weihnachtsgeschichte deshalb in diesem Jahr besonders zu Herzen. Weil wir spüren: Die Zusage „Fürchtet Euch nicht!“ ist keine Geheimformel aus einer fernen Welt. Das ist der Zuspruch, den Gott den Menschen zu allen Zeiten durch die Engel schenkt. Auch heute. 

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm

Gebet:

Gott, bei Dir ist Nichts unmöglich. Erfülle uns mit dem Engel Deiner frohen Botschaft und kehre ein in unsere verwundeten Herzen. Durchdringe uns mit Deiner wunderbaren Liebe der Weihnacht und mache uns zu Boten Deines Heils. Lass uns den Weg zu den Menschen finden, die unsere Hilfe brauchen. Gerade jetzt. Lass Dein Licht der Hoffnung und des Glaubens nach außen leuchten und erstrahlen. Amen.

Lied 54:

Hört der Engel helle Lieder