Ein neuer Ruck durch Deutschland

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Kirche in Landsberg am Lech mit verhülltem Altar. Foto: Kraus
Kirche in Landsberg am Lech mit verhülltem Altar. Foto: Kraus

Prominente Vertreter aus Kirchen, Politik und Gesellschaft rufen zum ökumenischen Online-Gebet auf. Schirmherr ist der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU)

Gebet hat Kraft – dieser Auffassung ist offensichtlich auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. „Wer gläubig ist, soll beten, dass es Deutschland nicht zu hart trifft,“ so Söder in der ARD-Politikrunde „Anne Will“ Ende März 2020 anlässlich der aktuellen Coronakrise. Söders Appell zeigt nun großflächig Wirkung: Prominente Vertreter aus Kirchen, christlichen Initiativen sowie aus Politik und Gesellschaft schließen sich über alle Konfessionsgrenzen hinweg zu einer noch nie dagewesenen Aktion „Deutschland betet gemeinsam“ zusammen. Markus Söder hat die Schirmherrschaft übernommen. Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft(CDU), zählt zu den Unterstützern, die täglich mehr werden. 

Auf http://www.deutschlandbetetgemeinsam.de wird am Mittwoch, 8. April 2020 von 17 Uhr bis 18.30 Uhr das Live-Gebet aus dem inzwischen europaweit bekannten Gebetshaus Augsburg übertragen. Der Termin in der Karwoche markiert den Beginn des jüdischen Pessachfestes und ist auch ein deutliches Signal gegen Antisemitismus in unserem Land. 

Das deutschlandweite Gebet ist ein klares Zeichen für Hoffnung und Einheit. Menschen aus unterschiedlichsten Konfessionen, Christen und Nichtchristen beten gemeinsam. Jeder kann sich auf der Website eintragen und ein Statement setzen: „Ich bete mit!“ Die Initiatoren der Aktion sind Gebetshaus Augsburg, ICF München, Eser 21 und Father‘s House for all Nations. 

Es soll die größte Gebetsaktion werden, die Deutschland je gesehen hat: Hunderttausende versammeln sich zeitgleich zum 90-Minuten-Gebet. Für Kranke und Gesunde, für alle, die jetzt wichtige Dienste leisten. Für alle, die vor wirtschaftliche Herausforderungen gestellt sind. Für nichts weniger als die Zukunft Deutschlands. Das gemeinsame Online-Gebet signalisiert Verbundenheit statt Isolation, Hoffnung statt Angst, Liebe statt Panik. Geleitet wird es unter anderem von Dr. Johannes Hartl, katholischer Theologe und Tobias Teichen, freikirchlicher Pastor. 

Die Liste der prominenten Unterstützer aus Kirche, Politik und Gesellschaft wird täglich länger: Markus Söder als Schirmherr von „Deutschland betet gemeinsam“ ist ebenso dabei wie Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft (CDU). Volker Kauder, langjähriger Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion betet mit ebenso wie Prinz Philip Kiril von Preussen, Pastor und Ururenkel des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II.; „Voice of Germany“-Gewinner Samuel Rösch ebenso wie Schauspieler Samuel Koch. 

Geistliche Leiter aus verschiedensten Konfessionen des christlichen Glaubens, aber auch des jüdischen Glaubens, unterstützen das Vorhaben: Dr. Bertram Meier (ernannter Bischof der Diözese Augsburg), Serafim Joantă (Rumänisch-Orthodoxer Erzbischof), Dr. Frank Otfried July (Landesbischof der evangelischen Landeskirche in Württemberg), Zsolt Balla (Landesrabbiner Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland), Dr. Stefan Oster (Bischof der Diözese Passau), Dr. Dorothea Greiner (evangelische Regionalbischöfin in Bayreuth), Axel Piper (evangelischer Regionalbischof in Augsburg) und zahlreiche weitere. Die lange Liste der Unterstützer findet sich auf www.deutschlandbetetgemeinsam.de.

Hans-Joachim Vieweger